Acryl-Lack <-> PUR-Lack

  • ...ich steh grad auf dem Schlauch...


    beim Stöbern in xbay bin ich auf PUR-Autolack gestoßen...steht da hochwertige LKW-Qualität...


    [ebay]http://cgi.ebay.de/1-Liter-Aut…rtung&hash=item518cbbf240[/ebay]


    taugt das Zeugs was? ist der tatsächlich 'strapazierfähiger'...?
    hab bisher immer normalen Autolack, also Acryl-Lack meist als MS-Lack lackiert...
    mein LKW (Ducato) braucht einen neuen Anstrich, deshalb die Frage an die Lackprofis.


    wenn der also tatsächlich beanspruchbarer ist, wäre der meine 1. Wahl.
    Frage zur Verarbeitung: gibts da was besonderes zu beachten? anderer Härter und Verdünner und sonstige Zusatzstoffe ist klar...
    und rein von der Verarbeitung...?


    Danke für die Antworten...

    das wichtigste ist, man darf nicht aufhören zu fragen!

    bild5h.jpg


    - Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
    - Oder aktuell frei nach Daniela Katzenberger: "Sei schlau, stell dich dumm".

  • Im Grunde könnte das schon so sein, PUR = Polyurethan sind in den meisten Fällen,


    tatsächlich härter und damit ggf. auch beanspruchbarer.


    Dies ist bei normalen Acryllacken im PKW Sektor aber gar nicht gewünscht, da dadurch die Abplatzungen zunehmen (z.B. Steinschlag).


    Bei der Verarbeitung, ist meist nur zu beachten das der PUR Lack sehr schnell anzieht, bei hohen Außentemperaturen und großen Flächen


    kann das schon mal schwierig werden mit Verlauf und Spritznebelaufnahme.

    Kuga 2,5 Turbo 4x4
    Fiat Uno Turbo MKII BJ 1991-> Karosserie Uno 45 i.e. BJ1994
    SLK AMG 55

    Honda VTR 1000F
    Start am 06.09.2008 - Fortschritt bis 03.10.18 ca. 98% ;) -> Status = ca. 11000km seit wieder Inbetriebnahme am 24.09.2012

  • haben die amis nicht meist so nen elatischen lack? so einen den man komplett abschleifen muss wel man den mit normalen lacken nicht überlackieren kann weil der sonst immer reisst?
    ewvtl ist das ja auch sowas?

  • haben die amis nicht meist so nen elatischen lack? so einen den man komplett abschleifen muss wel man den mit normalen lacken nicht überlackieren kann weil der sonst immer reisst?
    ewvtl ist das ja auch sowas?


    Ne, das wiederum sind Termoplast-Lacke, Opel hat sie vor ca. 35 Jahren, ich Glaube in Belgien auch eingesetzt.


    Das ist der allerletzte Dreck, wenn man die überlackiert, reißt der neue Lack weil er die Bewegung bei Temperatur Änderungen das Termolackes nicht mitmacht.

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  • Wir hatten 1980 einen Pontiac-Firebird mit diesem Thermoplastischen Lack.
    Der zieht sich wieder glatt. Bei den kontinentalen Klimabedingungen in den USA
    scheint das auch sinnvoll. -20 bis +40 ° C hatten wir in Chicago über´s Jahr.
    Wir mussten mal das Dach nachlackieren. Der Übergang zur Karosse
    an der C-Säule hat aber gehalten.

  • - 20 bis + 40 Grad? was hat das mit TPA (Thermoplastische Acrylate) zu tun? haben wir nicht auch hier teilweise -20°? Übrigens haben das nicht alle amerikanischen Modelle.


    Thermoplastische Acrylate (TPA)
    - nur Physikalisch trocknend
    - wird beim erwärmen wieder weich
    - Erkennung durch LM- Test mit Nitroverdünnung  wird angelöst
    (Typenschild vor der Farbtonbezeichnung steht „Acryl“ oder „A“)
    - Gefahr der Rissbildung beim überlackieren mit Polyester, Alkyd oder 2K- Wash- Primer
    - kommt hauptsächlich bei der industriellen Fahrzeuglackierung aus den USA (70er- 80er Jahre)


    Heute noch ein Drittel der Reparaturlackierungen - auch Fiat, Ferrari, Rolls Royce, Jaguar bis in die 80er Jahre


    Haribo:


    Du kannst bedenkenlos den Polyurethan (PUR)-Lack nehmen. Wenn du es genau wissen möchtest, ist auch dein bisher verwendeter Autolack ein PUR-Lack. Das Polyurethan ist nur eine Bindemittel-Basis die mit verschiedenen Härtern mehrseitig eingesetzt werden kann. Theoretisch ist es möglich, dass ein Lackhersteller den ein und denselben Stammlack für PKW und LKW verwendet, jedoch eine andere Härterkompenente einsetzt um Glanzgrad, Verlauf, usw. zu verändern.
    Hier einige Beispiele für PUR-Lacke:


    2K- PUR- Lacke
    a. Mischungsverhältnis von 1:1 bis 10:1
    b. Topfzeit von 4h bis 1 Tag
    c. Einsatz auf Holz, Kunststoffe, Stahl, Zink, Alu,...z.B. als Primer


    2K- PUR- Acrylharzlacke
    a. Polykomponente (Stammlack) :Hydroxy funktioneller Polyacrylsäureester
    b. härter Polyisocyanat
    c. besonderst Lichtecht und chemikalienbeständig, sehr gut verlaufend
    d. Topfzeit 6- 8 Stunden
    e. Verwendung hauptsächlich in der Fahrzeuglackierung; PKW, Züge, Flugzeuge, Busse, Tankzüge  als Füller


    HS- 2K- PUR- Lacke
    a. Verringerung der Molmassen der 2 Komponenten
    b. Dünner  weniger LM notwendig
    c. Flüchtigkeit das BM steigt
    d. Festkörper bis 80 Gewichts %
    e. hauptsächlich Füller


    1K- Feuchtigkeitshärtende PUR
    a. Vorvernetztes PUR- Harz mit einem Überschuss an Polyisocyanat- Gruppen. Diese reagieren mit der Luftfeuchtigkeit und vernetzen
    b. Verwendung zur Versiegelung von Parkettfußböden und zur industriellen Möbellackierung


    So...verwirrt? Klar!
    Das war die Theorie. Die Praxis sieht so aus: bei der sogenannten "LKW-Qualität" bekommst du du du einfach einen preiswerteren Härter, bei dem dein Verlauf nicht so toll aussieht wie auf einem PKW - was auch absolut notwendig ist. Du kannst einen LKW oder einen Bus nicht glatt lackieren...erstens will das keiner, weil man jede noch so kleine Unebenheit sehen würde (was bei dieser Fläche nicht anders geht), und zweitens ist es nicht zu schaffen ohne das drei- oder vierfache an Material zu verarbeiten.


    Hoffe das hat etwas geholfen :D

  • Und woher weiß ich welcher Lack meiner ist? Da steht nix drauf, nur 2K-Autolack. Auf dem Härter steht "für 2K-Acryllacke". Welcher Verdünner kommt da rein? 0-5% sollen es sein. Und wo krieg ich noch was günstig?


    Gerd

  • @ Slig


    ...das ist ja mal die Antwort, wie ich eine erwartet hatte - danke

    das wichtigste ist, man darf nicht aufhören zu fragen!

    bild5h.jpg


    - Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
    - Oder aktuell frei nach Daniela Katzenberger: "Sei schlau, stell dich dumm".

  • @Turbohaller


    sieht so aus als sei "dein" lack ein acryllack - so wie jeder andere autolack auch. es kommt ein 2K-acryl-verdünnung rein. wo du was günstig bekommst du weiss ich nicht. :huh:

  • Mir hat mal einer gesagt, da käme normale Verdünnung rein bzw. man könnte die nehmen. Ich weiß jetzt nur nicht mehr, war das Nitroverdünner oder sonstwas. Es gibt da ja verschiedene. Und der Härter bei mir ist lange nicht mehr bracuhbar, obwohl das laut Verkäufer ewig halten sollte. Ich versuche mal den Hersteller im internet zu finden...


    Gerd

  • Der PUR lack ist bedenkenlos anwendbar,
    falls du es selber machen willst, solltest du dich aber umsehen ob du es draußen machen willst,
    oder einen platz hast (evnt. Werkstatt) wo du es drinnen und ohne Pollen-Probleme und Sonstige
    Außeneinwirkungen machen kannst..
    MfG,
    Stpunk