Ameisensäure ist sehr unwahrscheinlich, da für die Synthese von Essigsäure Ethanol wenig taugt. Wir bräuchten da schon Methanol und Temperaturen über 80°, dann würde zusammen mit Kohlenmonoxid aber zuerst einmal Methansäuremethylester entstehen. Weiter reagiert es mit Wasser wieder zu Methanol und Ameisensäure, zwar ist Ethanol Hydroskopisch daher wir haben sicher auch irgendwann Wasser, jedoch in sehr geringen Anteilen. Also selbst wenn wir einen geringen Methanolanteil hätten, würden wir keine Ameisensäure oder nur im Promillebereich bekommen.
Essigsäure entsteht durch Bakterien oder durch Oxydation, bei der Brühe im Tank werden es die Bakterien eher wenig gut haben (selbst bei E85). Essigsäure wird vermutlich immer wieder erwähnt, da dies zu einem Geringen Anteil mit im Ethanol ethalten sein kann (dafür gibt es aber auch Grenzwerte). Bei E10 aber auch wieder zu vernachlässigen, das könnte schon wieder bei E85 interessanter sein.
Aluminium ist generell eine Sache, ist zwar nett zu verarbeiten, verschenkt aber seine Elektronen. Wir haben es jedoch selten mit reinem Aluminium zu tun, sondern mit Legierungen. Bei reinem Aluminium schützt die Oxydschicht übringens nur dann, wenn sich diese vollständig ausbilden konnte (was unter Luftsauerstoff jedoch sehr schnell geht). Bei Alu kann man durchaus starken Abbau erkennen, wenn es permanent z.b. von Wasser umspült wir, da das Al(OH)³ vom Wasser gelöst wird (weiße Ablagerungen). Hat man bestimmt auch schon bei Vergasern gesehen, wenn sich unten in der Schwimmerkammer ein weißes Pulver abgesetzt hat. Deswegen wir Alu auch oft Eloxiert, was nichts anderes heißt wie eine elektrische Oxydation herbei zu führen. Es wäre schon denkbar, dass sich Teile welche permanent mit flüssigem Ethanol gespült werden ähnlich verhalten. Also z.b. Vergaser oder Mengenteiler, die aus Alu gefertigt wurden. Bei Saugrohren etc. ist es aber wieder zu vernachlässigen, da hier bedingt durch den geringen dauerhaften Kontakt der Flüssigkeit die normale Oxydschicht ausreichend sein sollte.
Ob hier aber 2-Takt Öl wirklich hilft wage ich zu bezweifeln, denn die Öle sind eigentlich alle darauf ausgelegt sich möglichst nicht mehr dauerhaft zu vermischen und gerade bei höheren Temperaturen vom Kraftstoff zu trennen. In den Brennräumen oder Saugrohren wird dann ganz bestimmt keine Korrosion verhindert. Was in den Brennräumen passieren soll ist mir auch ein Rätsel, dort bleibt von C2H6O nämlich nicht so lange was übrig, als dass es dort mehr Schaden anrichten könnte als die eigentliche Verbrennung.
Mit Dichtungen sehe ich es am wenigsten problematisch, denn die Kunststoffe bei "neueren" Autos reagieren nicht wirklich auf Alkohole. Bei Elastomeren dürfte es wirklich problematisch sein, für uns Youngtimer Fahrer aber auch kein Thema (vielleicht bei einem Benz von 1950 ein Problem).
P.S. Wie kommt es eigentlich, dass sich derzeit in allen möglichen Auto-Foren Leute registrieren, die ihren ersten und einzigen Beitrag zu diesem Thema eröffnen? Ich hab ja fast das Gefühl, dass die Schmierstoffhersteller ihr 2-Takt Öl nicht mehr los bekommen und nun neue Absatzmärkte suchen *G* 